Ein bisschen Deko hier, ein neues Möbelstück da… das hört sich doch einfach an, oder? Ein Zuhause zu schaffen, das gut aussieht und sich gut anfühlt, ist durchaus machbar. Doch der Teufel steckt wie so oft im Detail. Denn bei all den Inspirationen aus Magazinen, Pinterest und Instagram: Man verliert das große Ganze aus den Augen und tappt in typische Einrichtungsfallen, die den Raum eher unruhig, kühl oder unausgewogen wirken lassen.
Damit dir das nicht passiert, haben wir die 10 häufigsten Einrichtungsfehler zusammengestellt. Mit Tipps, wie du sie charmant umgehen kannst. So wird dein Zuhause ein stylischer Wohlfühlort.

Einrichtungsfehler 1: Zu viele verschiedene Farben
Farben bringen Leben in die eigenen vier Wände. Aber zu viel davon kann aber genau das Gegenteil hervorrufen: Chaos statt Charme. Die unkontrollierte Kombination verschiedenster Farbtöne ist einer der häufigsten Einrichtungsfehler. Keine Frage – wir lieben Farbe! Aber sie braucht Struktur.
Eine gute Faustregel lautet: Pro Raum sollte man sich auf maximal drei Hauptfarben beschränken, die gut miteinander harmonieren. Diese 3-Farben-Regel sorgt für ein ruhiges, stimmiges Gesamtbild. Gleichzeitig bleibt genug Spielraum für kreative Akzente. Die Hauptfarbe bildet die Basis (z.B. großflächige Wände, große Möbelstücke). Die zweite Farbe ergänzt und schafft Tiefe (z.B. Teppiche, Vorhänge) und die dritte Farbe setzt Highlights (z.B. Kissen, Vasen, Kunst).
Erlaubt – ja sogar erwünscht – sind farbige Akzente! Aber setze sie gezielt ein, wie einen Pinselstrich auf einer Leinwand. So bleibt dein Raum lebendig und wird nicht überladen. Und nicht vergessen: Auch neutrale Töne wie Beige, Grau oder Creme zählen als Farben und sind oft die besten Partner für kräftige Nuancen.
Du möchtest wissen, wie man mit geschickten Farbtricks kleine Räume größer wirken lassen kann? Im Artikel gibt es die passenden Tipps.
Einrichtungsfehler 2: Ungemütliche Beleuchtung
Licht ist nicht nur Funktion, sondern auch Gefühl. Es hat Einfluss auf unsere Stimmung, auf unser Wohlbefinden und sogar auf unser Sicherheitsempfinden. Trotzdem wird beim Einrichten oft nur eine einzige Lichtquelle eingeplant, meist eine helle Deckenlampe mit kaltem Licht. Die Folge: Der Raum wirkt kühl, ungemütlich und alles andere als einladend.
Setze stattdessen auf ein stimmiges Zusammenspiel aus mehreren Lichtquellen: Eine Deckenleuchte für die Grundhelligkeit, Wandleuchten für gezielte Akzente, Stehlampen für stimmungsvolles Zonenlicht. Und natürlich dürfen auch kleine dekorative Lampen nicht fehlen, die dein Zuhause in eine sanfte Lichtstimmung tauchen.
Indirektes Licht schafft Tiefe und eine wohnliche Atmosphäre. Besonders praktisch sind dimmbare Lampen oder solche mit einstellbarer Farbtemperatur. So kannst du je nach Tageszeit und Stimmung zwischen funktionalem Arbeitslicht und gemütlicher Abendbeleuchtung wechseln. Du möchtest noch mehr über das perfekte Lichtkonzept für dein Zuhause erfahren? Dann wirf einen Blick in unseren ausführlichen Artikel zum Thema Lichtkonzepte.

Einrichtungsfehler 3: Zu kleine Teppiche
Ein Teppich kann ein Raumwunder sein. Oder leider auch ein echter Stilbruch, wenn er zu klein gewählt wird. Erstaunlich oft passiert es: Der Teppich liegt irgendwo verloren im Raum, ohne mit den Möbeln zu korrespondieren. Die Folge? Der Raum wirkt zerstückelt, unruhig und kleiner als er in Wirklichkeit ist.
Dein Teppich ist zu klein? Kein Problem: Lege einfach zwei oder drei ähnliche Modelle nebeneinander. Das schafft nicht nur mehr Fläche, sondern kann (wenn die Farben und Muster gut aufeinander abgestimmt sind) auch ein spannendes Design ergeben. Und natürlich gilt: Erst ausmessen, dann kaufen! Überlege, wie weit der Teppich unter Möbel reichen soll, welche Fläche er optisch begrenzen darf.
Wohnlöwin Tipp: Im Zweifelsfall immer zum großen Modell greifen! Ein großformatiger Teppich verankert die Möbel optisch. Er schafft Zonen im Raum (z.B. für Sofa- und Essbereich) und sorgt für ein harmonisches Gesamtbild. Auch wenn der Teppich nur ein paar Zentimeter unter dem Sofa oder dem Bett hervorragt, macht genau das einen großen Unterschied. Aktuelle Teppichtrends verraten wir dir übrigens ebenfalls in unserem Blog.

Einrichtungsfehler 4: Alle Möbel stehen an der Wand
Kennst du das? Alle Möbel stehen ordentlich an der Wand, wie mit dem Lineal ausgerichtet. Praktisch ist das vielleicht, aber häufig verschenkt man damit wertvolle Gestaltungsfläche und nimmt dem Raum seine Dynamik. Gerade in großzügigen Räumen wirkt diese Anordnung schnell langweilig und einfallslos.
Trau dich, den Raum wirklich zu nutzen! Möbel dürfen auch mitten im Raum stehen. Ein freistehendes Sofa zum Beispiel bringt eine ganz neue Leichtigkeit ins Wohnzimmer. Es kann sogar Zonen definieren, zum Beispiel zwischen Wohn- und Essbereich. Regale oder offene Raumteiler sind ideal, um große Räume zu gliedern, ohne sie zu erdrücken. Auch kleine Beistelltische oder flexible Möbel auf Rollen lockern das Gesamtbild auf und machen die Wohnung wohnlicher.
Also: Denke in Räumen, nicht in Wänden. So machst du das Beste aus deinem Wohnraum – funktional und stylisch. Hole dir im Artikel zudem weitere Tipps für ein gemütliches Wohnzimmer.
Einrichtungsfehler 5: Zu viel Deko
Noch mehr Kissen, noch mehr Vasen, noch mehr Bilder? Die Versuchung ist groß, mit möglichst vielen Wohnaccessoires für Gemütlichkeit zu sorgen. Doch gerade in diesem Bereich ist nicht die Menge das Entscheidende, sondern die Wirkung. Ein Raum, der mit Deko-Elementen überfrachtet ist, wirkt schnell unruhig und kann eine erdrückende Wirkung auf uns haben. Statt wohnlich wird es wuselig.
Dabei sind Wohnaccessoires absolut wichtig. Sie erzählen eine Geschichte, bringen Persönlichkeit in den Raum und setzen gezielt Akzente. Aber gerade deshalb verdienen sie eine bewusste Auswahl. Lieber ein paar Lieblingsstücke in hoher Qualität und mit Charakter, als zehn beliebige Deko-Artikel, die einander die Schau stehlen. Für einen durchdachten, stilvollen Look genügen zwei bis drei gezielte Highlights pro Raum. Das sind die Dinge, die deinen Stil widerspiegeln: ein Statement-Kunstwerk, eine besondere Leuchte oder ein Vintage-Fund vom Flohmarkt.
Du weißt noch nicht, wo du anfangen sollst? Jede Menge Inspiration für kleine Veränderungen mit großer Wirkung findest du in unserem Artikel über schnelle Umstyling-Ideen.

Einrichtungsfehler 6: Weiße Wände
Weiße Wände sind nicht automatisch schlecht. Viele Wohnungen wirken aber steril oder unfertig, weil sich niemand traut, die Wände zu streichen. Die Angst, es könnte zu viel des Guten sein oder am Ende nicht gefallen, ist verständlich. Das größte Gestaltungspotenzial verschenken viele aber gerade hier. Denn Wandfarbe ist Atmosphäre pur! Sie verleiht einem Raum Charakter, gibt ihm Tiefe und sorgt für emotionale Wirkung. Ein sanftes Salbeigrün beruhigt, ein warmes Terrakotta schafft Geborgenheit. Ein elegantes Dunkelblau wirkt wie ein stilvolles Statement. Und das Beste? Die Veränderung ist oft mit wenig Aufwand verbunden. Sie hat aber eine große Wirkung. nser Tipp: Setze Pastellfarben oder trendigen Tapeten für die Wandgestaltung ein.
Natürlich sollte die Farbe auch mit der Einrichtung harmonieren. Achte auf die Harmonie zwischen Farbton, Möbeln und Lichtverhältnissen. Tageslicht lässt Farben lebendiger wirken, während Kunstlicht eher dämpft – ein Punkt, den du bei der Auswahl nicht unterschätzen solltest. Wenn du unsicher bist: Lass dich professionell beraten oder probiere es an einer einzelnen Wand aus. Hauptsache, du traust dich. Denn nichts macht dein Zuhause so wohnlich wie ein Farbton, der genau zu deinem Stil passt.
Wohnlöwin Tipp: Sprich uns gerne an, wenn wir deine Malerarbeiten planen und umsetzen sollen. Auch ein individuelles Farbkonzept erstellen wir gerne für dich.
Einrichtungsfehler 7: Nackte Fenster
Fenster ohne Vorhänge oder Jalousien wirken oft wie ein unfertiger Raum. Auch wenn die übrige Einrichtung stimmig ist, fehlt plötzlich etwas. Das Auge sucht Halt, die Atmosphäre bleibt kühl und unpersönlich. Und mal ehrlich: Wer möchte sich schon ständig wie auf dem Präsentierteller fühlen?
Fensterdekoration ist also mehr als nur Schutz vor neugierigen Blicken. Sie schafft Geborgenheit, dämpft Schall, sorgt für sanft gefiltertes Licht und nicht zuletzt für den entscheidenden Wohlfühlfaktor. Vorhänge oder Rollos schaffen Privatsphäre, lassen einen abends ohne neugierige Blicke von außen entspannen und geben dem Raum einen eleganten, gerahmten Look. Wichtig ist die richtige Länge! Besonders elegant wirken Vorhänge, die bis knapp über den Boden reichen. Zu kurze Modelle wirken dagegen oft unfertig und unproportioniert – also lieber etwas großzügiger planen. Auch das Material macht einen Unterschied: Leinen wirkt leicht und natürlich, während schwere Stoffe wie z. B. Samt dem Raum eine edle und wohnliche Note verleihen.
Kurzum: Richtig komplett wird dein Raum erst mit dem passenden Fensterkleid. Und du fühlst dich endlich so richtig zu Hause.

Einrichtungsfehler 8: Kahle Wände
Ein Raum ohne gestaltete Wände ist wie ein Outfit ohne Accessoires. Da können Möbel und Textilien noch so schön sein: Erst mit der richtigen Wandgestaltung bekommt dein Zuhause eine Seele. Wände sind die perfekte Bühne für deine Persönlichkeit: ob persönliche Fotos, Lieblingskunstwerke, ausgefallene Spiegel oder moderne Wandregale. Sie können Geschichten erzählen, Emotionen wecken und den Raum wirken lassen. Und nein, es muss (und sollte) keine Galerieausstellung sein. Gezielt statt beliebig ist wichtig.
Statt jede freie Fläche vollzuhängen, solltest du bewusst Akzente setzen. Ein großes Statement-Piece pro Wand oder eine kleine, kuratierte Gruppe von Bildern reichen völlig aus. Auch an unterschiedliche Formate und Materialien solltest du denken. Das schafft Spannung und Tiefe. Und wenn du dich nicht entscheiden kannst: Beginne mit einem Lieblingsstück. Der Rest kommt von ganz allein. Und mit ihm die Atmosphäre, die deinen Raum zu deinem Raum macht.
Einrichtungsfehler 9: Wenig Stauraum
Du hast stilvolle Möbel, ein harmonisches Farbkonzept und liebevoll ausgewählte Deko und trotzdem wirkt der Raum irgendwie… unordentlich? Der Grund ist oft ganz einfach: Unordnung. Denn nichts zerstört die Wirkung eines durchdacht eingerichteten Raumes so schnell wie Kleinigkeiten, die einfach so herumliegen.
Deshalb gilt: Stauraum ist ein Muss! Und zwar nicht erst im Nachhinein, sondern indem er von Anfang an mit eingeplant wird. Offene Regale sehen gut aus, wenn sie bewusst gestaltet sind. Für den Alltag braucht es aber auch geschlossene Lösungen. Kommoden, Sideboards, Schränke – alles, was hilft, die Dinge, die nicht täglich sichtbar sein müssen, verschwinden zu lassen, ist dienlich.
Kleine Ordnungswunder – ideal für Spielsachen, Kabel, Decken oder Papierkram – sind auch Boxen, Kisten und Körbe. Dabei sollte man auf Materialien achten, die zum restlichen Stil passen. So wirkt der Stauraum auch dekorativ. Unser Lieblingstipp: Möbel mit verstecktem Stauraum, wie ausklappbare Sofas oder Hocker. Genial für kleine Räume!
Du planst einen begehbaren Kleiderschrank? Lass dich gerne von unseren Tipps inspirieren!
Einrichtungsfehler 10: Persönliche Note fehlt
Pinterest, Instagram und Co. sind eine wahre Fundgrube an Inspirationen und es macht Spaß, sich durch die neuesten Wohntrends, Moodboards und stylischen Interieurs zu scrollen. Aber Vorsicht: Wer nur kopiert, verliert schnell seine eigene Handschrift. Und das wäre schade. Denn dein Zuhause soll vor allem dich widerspiegeln und nicht den Algorithmus.
Sich in Social Media Anregungen zu holen und zu schauen, was gerade angesagt ist, ist natürlich hilfreich. Aber die wahre Kunst besteht darin, das Gesehene in deinen eigenen Stil zu übersetzen. Was passt wirklich zu dir? Welche Farben fühlen sich gut an, welche Materialien magst du? In welchem Ambiente kannst du am besten entspannen? Ein Zuhause mit Persönlichkeit entsteht nicht durch Likes, sondern durch Gefühle. Kombiniere Altes mit Neuem, Erbstücke mit Designerstücken, Selbstgemachtes mit Gekauftem. Das Ergebnis ist ein authentischer Wohnstil, der Bestand hat, auch wenn der nächste Trend schon wieder vorbei ist.
Wirf doch mal einen Blick in unseren Artikel zum Thema Einrichtungsstile und beginne dann, deinen eigenen Mix zu kreieren.

Weitere Einrichtungstipps gibt es auf unserem Blog
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